9.11.05

Gitarrenverstärker

Gitarrenverstärker
Man benötigt für die E-Gitarre einen besonderen Verstärker, denn der Klang einer E-Gitarre entsteht zu 50% durch die verwendete Gitarre, die anderen 50% macht der Verstärker aus - allerdings nur dann, wenn er für E- Gitarre gebaut wurde. Im Gegensatz zu einem Keyboardverstärker oder einer Gesangsanlage, die einfach "nur laut" machen, färbt der E- Gitarren- Verstärker den Klang der Gitarre in "seine" spezielle Richtung. Gitarrenverstärker unterscheiden sich erheblich von Verstärker-Geräten für andere Zwecke. Ein Gitarrenverstärker soll verzerren, was sonst i.d.R. völlig verpönt ist. Was anfangs nur gedacht war, um in den 50er Jahren die Gitarren in der Lautstärke an andere Instrumente anzugleichen, hat eine Eigendynamik entwickelt und die Gitarren samt Verstärker zu den beliebtesten Musikinstrumenten gemacht. Gitarrenverstärker machen das von einem Instrument erzeugte "schwache" Signal hörbar. Sie werden in folgende Bauarten eingeteilt, Combo, Topteil und Box, Rack (Vor-und Endstufe) Röhre, Transistor, Hybrid und Simulator.

Gitarrenverstärker - Combo
Combos sind kompakte Verstärker, die sowohl Verstärkerteil wie auch Lautsprecher beinhalten. Sie werden gerne im Einsteigerbereich benutzt, aber auch Profis greifen aus Transport- und Soundgründen gerne zum Combo. Der Combo hat im Vergleich zum Topteil mit getrennter Box einen mehr mittenbetonten Sound. 10-30 Watt reichen locker zum Üben zu Hause. Für Bühnen sollte es schon ab 50 Watt sein. Es gibt auch spezielle Basscombos mit integriertem Lautsprecher und Basstopteile die mit externen Lautsprecherboxen betrieben werden. Sie machen das leise Signal eines E-Basses hörbar.

Gitarrenverstärker - Topteil und Box
Verstärker und Box sind bei dieser Ausführung getrennt. Topteile werden gerne von Profis benutzt. (Stichwort: Wall of Sound) Man spielt die Verstärkereinheit getrennt zur Box. Dadurch sind mit dem Topteil sehr variable Kombinationen möglich und es bietet sich gerade für große Bühnen mit mehreren Boxen an. Sind die Boxen aufeinander gestapelt, so spricht man von einem Turm (englisch Stack). Hier unterteilt man wiederum in einen Half-Stack (Verstärker mit einer Box) und einen Full-Stack (Verstärker steht auf 2 Boxen).

Gitarrenverstärker - Rack (vor und Endstufe)
Vor - und Endstufe bilden in traditionellen Verstärkern eine Einheit. Manche Verstärkerteile werden getrennt auch als Vor- und Endstufe angeboten. Dadurch entsteht natürlich eine noch größere Variabilität. Man kann so mit einer Endstufe und Zusatzbox mehrere Vorverstärker verwalten und somit viele Stilrichtungen abdecken.

Gitarrenverstärker - Röhre.
Die Röhre erzeugt im Gegensatz zum Transistor einen kräftigen, durchsetzungsfähigen und dennoch warmen Ton. Am deutlichsten wird der Unterschied beim Rock- Sound (auch Verzerrung / Distortion / Overdrive genannt). Das Klangbild der Röhre ist eben das, was man seit Jahren von CD und Radio kennt.

Gitarrenverstärker - Transistor
Transistorverstärker sind aufgrund des deutlich niedrigeren Preises die häufigste Wahl für Einsteiger. Bei ihnen kommen maßgeblich Transistoren zur Verstärkung zum Einsatz.

Gitarrenverstärker - Hybrid
Hybridamps stellen einen (oft guten) Kompromiss zwischen Röhren- und Transistortechnik dar. Man entwickelt einen Verstärker in preiswerter Transistortechnik und ergänzt im soundtechnisch kritischen Verzerrungsbereich diese durch Röhrenschaltkreise. Eine Variante, die seit den Achtzigern verbreitet ist.

Gitarrenverstärker - Simulator
Heutzutage gibt es zahlreiche Gitarrenverstärker, die diese Methode der Klangerzeugung anwenden. Diese Verstärker simulieren um die 16 Verstärkermodelle, die einfach per Knopfdruck gewählt werden können, abrufbare akustisch aufgenommene Gitarrenverstärker der verschiedensten Bauarten und Firmen.

Gitarrenverstärker - Verzerrung
Ein Verzerrer bei Gitarrenverstärker (=Distortion =Overdrive =Fuzz- Pedal) verzerrt durch gezielte Übersteuerung des Gitarrensingnals. Dadurch wird ein gewünschter Effekt erzielt. Die Sounds reichen je nach Gerät von angezerrt / rauchig /crunchy ("Rolling Stones") über rockig ("Deep Purple") bis hin zu heftig und bassig ("Metallica").